„Jagd Österreich“ fordert wildökologische Raumplanung für Wölfe
Der Dachverband „Jagd Österreich“ fordert in seinem Positionspapier zu „Wölfe in Österreich“ die Stärkung und Reaktivierung der „Länderübergreifenden Koordinierungsstelle für den Braunbären, Luchs und Wolf“ (KOST).
Nur mit der KOST kann eine regionale und überregionale wildökologische Raumplanung sowie eine objektivierte Management-Position für Wolfsvorkommen in Österreich erarbeitet und verankert werden. Das Positionspapier ist vor kurzem bei einer Landesjägermeisterkonferenz einstimmig beschlossen worden und gibt damit die einhellige Position aller neun Landesjagdverbände auf nationaler Ebene wieder.
„Solange Wölfe aufgrund ihres absoluten Schutzstatus weder reguliert noch bejagt werden dürfen, ist deren Rückkehr nur indirekt ein Thema für die Jagd in Österreich. Dennoch wollen wir uns rechtzeitig der gesellschaftspolitischen Frage stellen, inwieweit diese Großraubwildtiere als Schadens- und Konfliktverursacher mit ihrem erneut vermehrten Aufkommen in der österreichischen Kulturlandschaft wesentliche Interessen der Jägerinnen und Jäger berühren“, so der geschäftsführende Landesjägermeister DI Dr. Ferdinand Gorton. „In dem Zusammenhang ist die Regulierung von Wolfsbeständen kein explizites jagdliches Ziel. Allerdings werden in absehbarer Zeit wohl erneut die Jägerschaften zur Problemlösung herangezogen, ohne selbst Verursacher zu sein.“
Forderung nach Überarbeitung des Wolfsmanagement-Plans 2012
Eine der Forderungen der „Jagd Österreich“ betrifft den Aufbau einer wildökologischen Raumplanung für Wölfe. Dafür sollte der Wolfsmanagement-Plan aus dem Jahre 2012 überarbeitet werden, da sich die Ausgangslage bzw. die Rahmenbedingungen in Bezug auf Wölfe seither verändert haben. „Damit hier alle Interessen gleichberechtigt und objektiviert berücksichtigt werden, braucht es eine Reaktivierung der KOST, der länderübergreifenden Koordinierungsstelle für den Braunbären, Luchs und Wolf. Uns geht es dabei unter anderem um die Initiierung und Sicherstellung eines wissenschaftlich fundierten gesellschaftspolitischen Diskurses zur Frage, ob überhaupt und wenn ja, wo und in welcher Quantität Wölfe als Großraubwildtiere in einer von intensiver Alm- und Weidewirtschaft sowie touristischer Nutzung geprägten österreichischen Kulturlandschaft Platz haben.“
„Jagd Österreich“ in Übereinstimmung mit der Position der Länder
Die Österreichische Jägerschaft versteht sich mit dem Positionspapier in Übereinstimmung mit den Agrarreferenten der Bundesländer. Sie hatten sich ebenso dafür ausgesprochen, rechtzeitig Möglichkeiten zur Regulierung der Wolfsbestände zu schaffen. „Jagd Österreich“ fordert darüber hinaus die Übernahme sämtlicher durch Wölfe verursachter Schäden bzw. Kosten für Prävention durch die öffentliche Hand, die objektivierte und zentrale Sammlung von Daten aus dem Wolfs-Monitoring sowie die Ergänzung des Wildtiermanagements um Wölfe, insbesondere mit der Schaffung von „Wolffreihaltezonen“ in ganz Österreich.
Hier finden Sie das Positionspapier des Dachverbandes „Jagd Österreich“