Jährlich fallen rund 25.000 Rehkitze in Österreich den Mähwerken im Frühjahr zum Opfer. Neben der Rehkitzrettung mittels Drohne kommen in Tirol auch flexible Vergrämungsgeräte, die akustische und optische Signale aussenden, zum Einsatz. Das Land Tirol unterstützt diese Methoden zum Schutz der Kitze auch finanziell.
In den Monaten Mai und Juni kommen die Rehkitze auf die Welt. Ihr gepunktetes Fell, kombiniert mit ihrem natürlichen Verhalten sich ins hohe Gras zu ducken, macht die Kitze nahezu unsichtbar für Fressfeinde. Diese Taktik des Rehwildes ist aber leider nicht hilfreich, sobald sich ein Mähwerk dem Versteck nähert. Für Landwirte ist es meist unmöglich, Rehkitze während dem Mähen frühzeitig zu sehen, um die meist tödlichen Folgen zu verhindern.
„Sowohl BäuerInnen als auch JägerInnen wollen den Tod und Verletzungen von Rehkitzen bei der Mahd verhindern. Gemeinsam setzen wir zum Schutz der Wildtiere stark auf Information und Prävention“, führen LH-Stv Josef Geisler und Landesjägermeister Anton Larcher aus. Neben der vom Jägerverband vor zwei Jahren gestarteten und sehr gut angenommenen Rehkitzrettung mittels Drohne und Wärmebildkamera, werden heuer in Tirol vermehrt auch Vergrämungsgeräte, die durch laute Geräusche und Blinklichter die Geiß dazu bringen, das Kitz aus der Wiese zu führen, eingesetzt. „Bewährt sich dieses System, werden wir es im kommenden Jahr ausbauen“, so Geisler. Beide Systeme unterstützt das Land Tirol im heurigen Jahr mit insgesamt 10.000 Euro.
„Um Mähverluste so gering wie möglich zu halten, ist die gute Zusammenarbeit zwischen betroffenen LandwirtInnen und JägerInnen wichtig, denn die Maßnahmen müssen unmittelbar vor der Mahd erfolgen. Die Förderung ist ein wichtiger Schritt zur Verminderung von Tierleid,“ so Landesjägermeister Anton Larcher.
Zuschuss für Drohneneinsätze und Vergrämungsgeräte
Gefördert werden die gemeldeten Einsätze von DrohnenpilotInnen, welche auf der Plattform www.rehkitzrettung.at registriert sind. Die Höhe des Zuschusses richtet sich nach der Anzahl Einsätze bzw. der abgeflogenen Fläche pro Einsatz. Gefördert werden Einsätze in drei Kategorien: „klein“ (<10 ha) mit € 40, „mittel“ (10-20 ha) mit € 70 und „groß“ (ab 20 ha) mit € 120 je Einsatz. Voraussetzung ist, dass die PilotInnen die Rehkitzrettung kostenlos anbieten, ihr Wohnsitz in Tirol ist und die Einsätze in Tirol stattfinden.
Die geförderten Vergrämungsgeräte sind für JagdpächterInnen und LandwirtInnen ebenso auf der Webseite (www.rehkitzrettung.at) bestellbar. Jedes Gerät wird mit 50 Euro gefördert, so-mit stehen für dieses Jahr 100 Stück zur Verfügung. Momentan stehen Geräte von zwei Anbietern zur Auswahl, die je nach Einsatzbereich Vorteile bringen, vor allem da sie sehr flexibel einsetzbar sind.
So gelingt die Kitzrettung
Am Abend vor der Mahd oder direkt am Tag der Mahd ist der beste Zeitpunkt, um die Kitze aus dem Gefahrenbereich zu bringen. Maßnahmen, die mehrere Tage vor dem Mähtermin durchgeführt werden, sind wirkungslos. Die Geiß bringt ihre Kitze nach ein oder mehreren Tagen wieder in die Wiese zurück.
Der Einsatz von Drohnen hat sich in den Vorjahren sehr bewährt. Viele JägerInnen und LandwirtInnen möchten diese Technik zum Schutz von Rehkitzen einsetzen, nur ist es oft schwierig DrohnenpilotInnen in der Nähe zu finden. „Die Nachfrage nach der Drohne für die Kitzrettung ist in den letzten drei Jahren enorm gestiegen. Um die Kontaktaufnahme zu Piloten zu verein-fachen und über verschiedene Methoden zu informieren, hat der Tiroler Jägerverband die Plattform „Rehkitzrettung Tirol – gemeinsam gegen den Mähtod“ geschaffen,“ berichtet Larcher. Unter www.rehkitzrettung.at ist es möglich DrohnenpilotInnen für die Rehkitzrettung zu suchen und anzufordern, sodass möglichst viele Kitze gerettet werden können.
Weitere Infos zu Methoden der Rehkitzrettung: https://rehkitzrettung.at/methoden-rehkitz-rettung/