Frühling ist Jungtierzeit: In den Monaten April, Mai und Juni haben die meisten Wildtiere Nachwuchs.
Der Frühling ist da und steht für Neubeginn und frisches Leben. Ebenso heißt es in der Tierwelt: Achtung Jungtierzeit! So friedlich der Frühling auch wirkt, in den ersten Lebensmonaten ist die natürliche Sterblichkeit vieler Wildtiere am höchsten. Auch wir Menschen können mit unserem Verhalten dazu beitragen. Die Jägerschaft appelliert insbesondere an alle Hundehalter und Freizeitsportler, Rücksicht zu nehmen.
Gut entwickelte Mutterinstinkte
Tarnung, gute Verstecke und Geruchslosigkeit helfen Jungtieren, wie Rehkitzen, zu überleben. Bis sie nach ein paar Wochen der Mutter folgen können, bleiben die Kitze die meiste Zeit allein. Findet man kleine Kitze auf der Wiese oder im Wald, soll man sie daher unbedingt liegen lassen, wenn sie nicht in unmittelbarer Gefahr sind. Ebenso darf das Kitz nicht direkt angefasst werden, damit kein menschlicher Geruch anhaftet. Das Muttertier ist nie weit weg, hält aber Abstand, um Räubern nicht das Versteck ihres Jungen zu verraten. Begegnet man in dieser Zeit Tieren in Abwehrhaltung, sind es in der Regel Elterntiere, die ihren versteckten Nachwuchs in der Nähe beschützen wollen.
Leider können auch freilaufende Hunde eine erhebliche Gefahr für Jungtiere darstellen. Einerseits durch die Störung, wenn sie durch den Lebensraum von Wildtieren stöbern, andererseits haben Hunde einen natürlichen Jagdinstinkt, der für Jungtiere zur tödlichen Gefahr werden kann. Ebenso können Muttertiere Hunde angreifen, wenn sich diese ihren Jungen nähern und somit auch ein Risiko für den Hund bergen. Daher tragen Hundebesitzer eine besonders hohe Verantwortung.
Wie kann man zum Jungtierschutz beitragen
Mit rücksichtsvollen und verantwortungsbewussten Verhalten können wir zum Wohlergehen der Jungtiere beitragen. Dazu empfiehlt der Tiroler Jägerverband vier einfache, aber umso wichtigere, Punkte:
1. Bleib auf den markierten Wegen, so stört man Wildtiere am wenigsten.
2. Hunde an der Leine führen: Um die Muttertiere nicht zu stressen und Jungtiere zu schützen sollen Hunde nicht quer durch Wald oder Wiesen laufen.
3. Vermeide Lärm! Laute Musik oder Geräusche können Wildtiere erschrecken und vertreiben.
4. Gehe aufmerksam durch die Natur: ist ein Wildtier in der Nähe halte Abstand und bedränge oder füttere es nicht! Muttertiere könnten gestresst reagieren und versuchen ihren Nachwuchs zu verteidigen.
Sie haben ein Jungtier gefunden – was tun?
Prinzipiell soll man nicht eingreifen – also weder füttern noch angreifen. Das Muttertier befindet sich meist für uns nicht sichtbar in unmittelbarer Nähe. Ausnahme: ein (Jung)Tier ist sichtbar verletzt oder befindet sich an einem gefährlichen Ort (z.B.: am Straßenrand). In diesem Fall melden Sie es bitte an die zuständige Jägerschaft.