Bis 31. Oktober findet eine ganz besondere Ausstellung im Marmorschlössl Bad Ischl statt: Die Jagd im Wandel der Zeit, kreativ interpretiert.

Schon in der Antike stand Artemis als Göttin der Jagd mit Pfeil und Bogen Jägern und Tieren schützend zur Seite. Trotzdem war das Jagdwesen jahrhundertelang eine Männerdomäne. Bis jetzt, denn in den vergangenen zehn Jahren hat sich die Anzahl der Jägerinnen in Österreich nahezu verdoppelt. Ja, Girls hunt too, aber anders und mit viel medialer Präsenz.

Es ist vor allem den jagdbegeisterten Influencerinnen zu verdanken, dass die Jagd unter jungen Frauen Konjunktur hat. Hier entdeckt eine neue Generation eine traditionelle Kulturtechnik und pflegt ein wertvolles Brauchtum – und prägt ein modernes Verständnis der Jagd, das Naturschutz, Artenschutz und Wildpflege als Lifestyle entdeckt hat. Damit tragen die jungen Frauen die Anliegen der Jägerschaft weiter, die mit Respekt und im Einklang mit der Natur Wildökologie und Biodiversität betreiben.

Die Ausstellung Wir jagen … im Salzkammergut gibt einen Überblick über die Geschichte der Jagd in der Region, von Jagdritualen über Jagdkleidung bis zu Jagdmusik. Neben den kunstvollen Tierfiguren der Ebenseer Bildhauerfamilie Heissl, die schon für den Kaiser prächtige 12-Ender aus Holz geschnitzt hat, sind alte Jagdwaffen, wie Radschlossgewehre aus der Renaissance zu sehen. In einer Waldszenerie kann man wie vor 100 Jahren Wildtiere beobachten und in einem Schießkino haben Interessierte die Möglichkeit, erste Jagdversuche zu unternehmen.

Seit Kaiser Franz Joseph 82 Sommer seines 86-jährigen Lebens in Bad Ischl in seinem „Jagdhaus“ verbracht hat und Kaiserin Elisabeth Parforcejagden dafür nutzte, sich sportlich über Konventionen hinwegzusetzen, hat sich vieles verändert. Die Kulturgeschichte der Jagd ist ein wichtiger Bestandteil der Regionalgeschichte und sie zeigt, wie wichtig, wie spannend und wie zeitgemäß sie heute ist.

Werke von den zeitgenössischen Künstler:innen Ingerid Jordal (NO), Nelly Schmücking (DE), Constantin Luser (AT) sowie von Giampaolo Bertozzi und Stefano Dal Monte Casoni (IT) ergänzen die Ausstellung.

Constantin Luser hat für die Ausstellung und das Marmorschlössl ein eigenes Werk geschaffen. Der Titel lautet: „Rausreiten. 10-teiliger Bausatz für eine Kaiserin“. Die monumentale Arbeit wird auf der Terrasse installiert.
Veranstaltung

Marmorschlössl Bad Ischl
JAINZEN 1, 4820 BAD ISCHL

ZUGANG ÜBER GÖTZ-STRASSE

Öffnungszeiten:
13. MAI BIS 31. OKTOBER
MO-SO, FEI (MAI – SEPTEMBER) 9.30-17 Uhr
MO-SO, FEI (OKTOBER) 10-16 Uhr