Das Schwarzwild
Das Wildschwein, vom Jäger Schwarzwild genannt, gehört beim Schalenwild zur Familie der echten Schweine und ist ein Paarhufer.
Es hat einen gedrungenen Körper mit hohem, keilförmig gestrecktem Kopf. Letzterer macht gemeinsam mit dem vorderen Brustteil ca. ein Drittel der Gesamtlänge aus. Der Kopf ist keilförmig und besitzt kleine Augen und große, dreieckige Ohren. Der Rüssel (“Wurf”) endet in einer verbreiterten, runden, unbehaarten Rüsselscheibe mit den Nasenöffnungen. Der Schwanz („Pürzel“), an dessen Ende sich lange Haare befinden, ist bis circa 25 Zentimeter lang. Die Haut („Schwarte“) ist mit steifen, an der Spitze mehrfach gespaltenen Borsten bedeckt. Sie sind am längsten über dem Widerrist und werden bei Erregung aufgestellt.
Im Winter schützt zusätzliche Unterwolle das Schwarzwild vor Kälte. Die Borsten sind silbergrau bis schwarz im Winter. Borsten und Unterwolle werden nur einmal, im Frühjahr, gewechselt. In der Färbung gibt es keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Nur die Jungen („Frischlinge“) sind charakteristisch längsgestreift. Die Männchen („Keiler“) besitzen einen massigen und längeren Kopf („Haupt“), die Eckzähne sind beim Keiler wesentlich besser ausgeprägt als beim Weibchen („Bache“).
Fortpflanzung / Paarungszeit (Rauschzeit):
Die Paarungszeit des Schwarzwildes wird Rauschzeit genannt und findet zwischen Oktober und Mai statt. In dieser Zeit gesellen sich Keiler zur übrigen Rotte und tragen Rangkämpfe aus. Sie enden erst, wenn einer der Kontrahenten abzieht. Die Keiler sind in dieser Zeit sehr aggressiv und verteilen Urin und zu Schaum geschlagenen Speichel an den umliegenden Bäumen und Sträuchern. Die Bache frischt zwischen zwei und zehn Frischlinge, nach einer Tragezeit von etwa drei Monaten, drei Wochen und drei Tagen. Die Frischlinge bleiben rund 1,5 Jahre bei der Rotte. Die männlichen Überläufer verlassen den Familienverband dann.
Ernährung:
Das Wildschwein ist eines der anpassungsfähigsten Wildtiere Europas. Als Allesfresser stellt es kaum Ansprüche an seine Umwelt. Für gewöhnlich ernährt es sich von Wurzeln, Pilzen, Insekten sowie Bucheckern und Eicheln. Das Wildschwein verursacht regelmäßig starke Schäden an landwirtschaftlichen Nutzpflanzen wie Mais, Getreide und Kartoffeln. Es nimmt jedoch auch Aas und Obst als willkommene Abwechslung an.
Verbreitung:
Von den Flachland- und Augebieten bis in das Mittelgebirge des Voralpenlandes. In den Hochlagen der Gebirge kann das Wildschwein mangels ausreichender Nahrung nicht ständig leben.