Der Marder

Der Marder ist ein Vertreter der Raubtiere und gehört zu den Marderartigen. In Österreich gibt es zwei Arten:

Der Steinmarder

hat einen schlanken, gedrungenen, kurzläufigen Körperbau und einen 25 – 30 Zentimeter langen, buschigen Schwanz („Rute“). Das Köpfchen ist relativ kurz, circa sechs Zentimeter breit und sehr flach. Die Ohren sind kurz, breit und abgerundet. Das Fell hat grau- bis schwarzbraunes Deck- bzw. Grannenhaar, die Unterwolle schimmert weiß durch. Sein weißer Kehlfleck ist zu den Vorderbeinen hin gegabelt. Der Nasenspiegel des Steinmarders ist meist fleischfarben. Die Sohlen der Pfoten sind unbehaart.

Verbreitung:
Der Steinmarder entwickelte sich zu einem echten Kulturfolger, mit dem auch schon mancher Autobesitzer – selbst in der Stadt – Bekanntschaft machen konnte.

Ernährung:
Steinmarder sind sehr anpassungsfähig und nicht wählerisch in Bezug auf ihre Beute. Eine wichtige Nahrungsquelle sind Mäuse, im städtischen Bereich auch Ratten und Tauben. Ebenfalls frisst der Steinmarder Eier, Obst, Aas, Hausgeflügel und Abfallreste, aber auch Kaninchen und Hasen erbeutet er. Zum Ärgernis der Autofahrer zerbeißt der Steinmarder auch Autokabel.

Der Baummarder

hat dichtere, längere und weichere Grannenhaare als der Steinmarder. Die Unterwolle ist gelblich. Die Sohlen seiner Pfoten sind behaart. Sein Körper ist schlanker und hochläufiger als der des Steinmarders. Auch sein Kopf wirkt schlanker, spitzer und höher. Die Ohren („Gehöre“) sind länger und dreieckig. Der Kehlfleck des Baummarders ist meist dottergelb und nicht gegabelt. Von dieser Regel gibt es jedoch leichte Abweichungen. Der Nasenspiegel ist braun gefärbt.

Verbreitung
Der Baummarder ist selten und gilt als Kulturflüchter. Er hält sich hauptsächlich in ausgedehnten Laub-, Misch- und Nadelwäldern auf. Einen großen Teil seines Lebens verbringt er auf Bäumen, wo er von Ast zu Ast und von Krone zu Krone springend auch größere Strecken zurücklegen kann.

Ernährung:
Baummarder haben wie auch der Steinmarder Mäuse als wichtigste Nahrungsquelle und fressen zudem Insekten, Vögel und deren Gelege. Aber im Gegensatz zu seinem Verwandten, ernährt sich der Baummarder auch von Pflanzen, Beeren und Früchten.

Fortpflanzung / Paarungszeit (Ranz):
Stein- und Baummarder verfügen über ähnliche Merkmale im Hinblick auf ihre Fortpflanzung. Die Paarungszeit findet im Juli und August statt. Die Trächtigkeitsdauer beträgt 40 Wochen inklusive der Eiruhe. Im April wirft die Fähe drei bis vier Junge, die als Nesthocker auf die Welt kommen. Die Jungtiere sind rund fünf Wochen nach der Geburt blind und müssen gesäugt werden.

Raubwild: Marder, JAGD ÖSTERREICH informiert