Das Elchwild
Elchwild repräsentiert die größte Hirschart der Erde und gehört in Europa zu den größten Säugetieren an Land. Erwachsene europäische Elchhirsche können ein Gewicht von bis zu 500 Kilogramm erreichen. Die Elchkuh ist hingegen mit 300 Kilogramm viel leichter und trägt im Gegensatz zum männlichen Tier kein Geweih.
Der Elch (Alces alces) verfegt seine Geweihschaufeln bzw. Stangen im Juli und wirft bereits wieder im Oktober/November ab. Charakteristisch für das Elchwild ist die breite und überhängende Oberlippe. Außerdem besitzen beide Geschlechter einen Kinnbart, der am größten zwischen dem 3. und 5. Lebensjahr ist und im höheren Alter fast verschwunden sein kann. Eine weitere Besonderheit ist der Elchhuf, der aus zwei Klauen und dazwischen einer „Schwimmhaut“ besteht. Keine andere Hirschart weist diese Eigenart auf.
Fortpflanzung / Paarungszeit (Brunft):
Grundsätzlich sind Elche Einzelgänger, die nur zur Paarungszeit im September/Oktober mit anderen Elchen durch die Landschaft streifen. Die Tragezeit der Elchkälber beträgt etwa 9 Monate und werden zwischen Mai-Juni geboren. Meistens gebärt eine Elchkuh pro Jahr nur ein einziges Kalb. Das Elchkalb ist ein Nestflüchter (kann nach 10 Minuten selbstständig stehen) und wird von der Elchkuh allein aufgezogen, was zu einer engen Bindung zwischen Kuh und Kälbern führt und dadurch werden die älteren Kälber erst kurz vor der Geburt der neuen Kälber vertrieben.
Ernährung:
Das Elchwild verbringt zwei Drittel des Tages mit Fressen. Aufgrund der hohen Läufe und des kurzen Trägers, äst der Elch normalerweise in einer Höhe von 0,5-3 Metern, also in der Strauchschicht. Bevorzugt werden Blätter, Knospen, junge Triebe, Wasserpflanzen und sonstige leicht verdauliche und energiereiche Pflanzenteile, sog. Konzentratselektierer. Graß wird hauptsächlich von den Jungtieren geäst.
Verbreitung:
Der Elch war bis ins Mittelalter in Mitteleuropa, und somit auch in Österreich, Standwild, wurde aber vom Menschen ausgerottet. Im Norden Niederösterreichs bzw. Oberösterreichs kann jederzeit mit dem Elch als Wechselwild gerechnet werden, wo durchaus vereinzelt mit Problemen in der Forstwirtschaft zu rechnen ist.